August Wurm war ein Menschenfreund, Gönner und Philosoph in einer Person
Privatarchiv
Gilching - August Wurm ist am 3. August im Kreise seiner Familie in Gilching gestorben, das Gilchinger Urgestein ist 91 Jahre alt geworden. Generationen von Kindergarten- und Schulkindern waren in den vergangenen Jahrzehnten in seiner Sonderbaumschule zu Besuch gewesen. 40 Jahre lang hat August Wurm aus dem Waldgrundstück am Steinberg ein kleines Paradies geschaffen, das er auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte. Für seine Verdienste wurde er von der Gemeinde Gilching mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. In der Baumschule hat Wurm seine Leidenschaften vereinen können. Hier hatte er Kuriositäten, die die Natur geschaffen hat, ausgestellt,  er lud samstags zum „Literarischen Café“ ein und hier hatte er für die kleinen Besucher, die häufig zu Gast waren, eine weit schwingende Baumschaukel installiert. Es gab aber auch die Waldbühne, auf der Theaterstücke, Konzerte und Literaturabende veranstaltet wurden. Oft trat August Wurm sogar selber auf, denn er hatte ein immenses Repertoire an Gedichten, die er – egal wie lang – fehlerlos aufsagen konnte. Immens war auch das botanische Wissen des Gärtners dessen besondere Leidenschaft die Rosenveredelung war. Besucher bewunderten die unzähligen kleinen sorgfältig beschrifteten Vasen mit den unterschiedlichsten Kräutern und Heilpflanzen, die er in seiner Baumschule als Anschauungsobjekt aufgereiht hatte und jahrelang am Jexhof zu Maria Himmelfahrt für die Kräuterweihe ausgestellt hat.
 
August Wurm stammte aus einer Gilchinger Gärtnerfamilie und hat selbst eine Gärtnerlehre in Starnberg gemacht. Sein Vater verstarb früh, so dass die Mutter die 13 Kinder alleine aufziehen musste. Der zweite Weltkrieg bedeutete eine Zäsur in seinem Leben. Der junge Mann wurde an die Front beordert und kam in russische Kriegsgefangenschaft, aus die er sich schließlich unter schwierigsten Umständen rettete. In dieser schweren Zeit begleiteten und trugen ihn die vielzähligen Gedichte, die er schon als junger Mann auswendig konnte und gerne rezitierte, sowie die Gedichte die er selber schrieb.  Diese schrecklichen Erlebnisse sollten das Leben des tief gläubigen Menschen prägen. Der junge Gärtner entfloh einige Jahre der Enge des Dorfs Gilching. Er arbeitete als Gärtner in Finnland, England, Frankfurt und Hamburg. Dort besuchte er sogar die Schauspielschule. Zurück in der Heimat lernte er 1960 seine Frau Brigitte bei einer Dichterlesung kennen. Die beiden ließen sich in Gilching nieder und bekamen zwei Töchter. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit im Botanischen Garten hatte aufgeben müssen, arbeitete August Wurm die letzten zwölf Jahre seines Berufslebens als Bibliothekar in der Klosterbibliothek St. Anna. Der Austausch mit Gelehrten und Wissenschaftlern waren für den Feingeist eine unglaubliche Bereicherung. Im Ruhestand verbrachte August Wurm seine Zeit in seiner Baumschule. 60 Fotoalben voller Bilder und Texte zeugen von den vielfältigen Veranstaltungen und Treffen inmitten der Natur.
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