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Hintergrund war die Anwerbung von neuen Mitgliedern. Denn die seit Jahren rückläufige Zahl der Menschen, die bereit sind sich ehrenamtlich zu engagieren, macht auch vor der Pucher Feuerwehr nicht halt. Zwar kann der Einsatzbetrieb aufrechterhalten werden, aber sind es doch immer dieselben, die Tag und Nacht für ihre Mitmenschen ins Feuer gehen würden. Wenn hier Kameraden aus Altersgründen oder wegen einem Umzug ausscheiden müssen, dann kann es ganz schnell eng werden und die Sicherheit der Bürger steht auf dem Spiel. Um dem entgegenzuwirken, hat die Pucher Feuerwehr bereits im Mai damit begonnen, möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein großer Punkt war hierbei die mediale Aufmerksamkeit. Die Verteilung von mehreren hundert roten Plastikeimern, nämlich den „Haushaltslöschkübeln“ führten letztlich zum Mitmachtag. Vor allem die Aktion mit den Haushaltslöschkübeln konnte den Empfängern dieser roten Behälter simpel und dramatisch vor Augen halten, was einem übrigbleibt, wenn sich niemand mehr in der Feuerwehr engagiert. Nämlich das hier einem nur die Selbsthilfe bleibt, diese jedoch nicht zum Erfolg führen und dramatische Folgen nach sich ziehen wird.
„Es war uns wichtig, nicht einfach Plakate aufzustellen. Die kann man im Vorbeifahren getrost ignorieren. Wir haben auf persönliche Konfrontation gesetzt, was bei einer Größe unserer Ortschaft gerade noch funktioniert.“, so Benny Krois.
Zu Beginn des Mitmach-Tages wurden die Besucher persönlich begrüßt und bei Kaffee mit einer PowerPoint Präsentation über die Feuerwehr und vergangene Einsätze informiert. Als plötzlich die Piepser der anwesenden aktiven Feuerwehrleute schrillten und die Sirene im Ort aufheulte, war das der Startschuss für den praktischen Teil. Die interessierten Teilnehmer wurden mit Einsatzkleidung ausgestattet. Zusammen mit erfahrenen Feuerwehrleuten wurde dann auch gleich mit dem Löschfahrzeug ausgerückt. Ein abgedunkelter Raum wurde mit Disko-Nebel unter Rauch gesetzt. In einem Eck stand ein Topf mit heißem Wasser auf einer Kochplatte. Hier wurde ein Zimmerbrand simuliert. Die interessierten Männer und Frauen konnten sich mit der Wärmebildkamera und unter Begleitung eines Atemschutzgeräteträgers im stockdusteren „Brandraum“ davon überzeugen, dass man weder Hitzequellen noch eine Person ohne Hilfe der Feuerwehr finden würde. Darauf folgten der Aufbau einer Löschwasserversorgung und das Spritzen mit dem Hohlstrahlrohr. Die Teilnehmer warfen Schläuche aus, kuppelten diese zusammen und stellten die Verbindung zum Hydranten her. Wenig später ging es zur nächsten Station. Auch hier wurde wieder im Team mit aktiven Feuerwehrleuten gearbeitet. Eine Person war unter einem Fahrzeug eingeklemmt. Auto stabilisieren, aufheben, Person schonend mit dem Spineboard retten, dem Rettungsdienst übergeben. Der Mitmach-Tag war ein voller Erfolg. Eine Frau und ein Mann können als Neumitglieder sofort im Einsatzdienst eingesetzt werden, da beide schon Erfahrungen und Ausbildungen aus anderen Feuerwehren mitbringen. Drei weitere Erwachsene Quereinsteiger möchten zur nächsten Übung wiederkommen. Außerdem dürfen die Feuerwehrler sich über eine junge Dame in der Jugendfeuerwehr freuen und auf das Wiederkommen von zwei weiteren begeisterten jugendlichen Teilnehmern hoffen. Außerdem fanden sich zwei neue Fördermitglieder.