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Den ersten Platz (3.000 Euro) erzielte Jakob Heymann, der als musikalischer Autodidakt zwischen Ernsthaftigkeit, Satire und Ironie improvisierte. Die Jury lobte besonders die „feinen Pointen“ und den kompromisslosen, nicht sympathie-heischenden Auftritt. Hier, so Jurysprecher Michi Altinger, stehe „ein Könner auf der Bühne, der mit seinem Können nicht hausieren geht, sondern gekonnt damit spielt“. Platz zwei (2.000 Euro) vergab die Jury an den provokant-charmanten Archie Clapp, der im engen Kontakt mit dem Publikum die starren Grenzen zwischen Comedy, Artistik und Zauberei auslotete. Als „echte Rampensau“ hatte der Neuköllner Anarcho-Clown dabei eine „tolle Bühnenpräsenz und begeisterte durch Tempo, Timing und Rhythmus“, so die Jury. Auch die Besucher ließen sich vom furiosen Auftritt Clapps mitreißen und wählten ihn − knapp vor Stefan Kröll − zum Publikumssieger. Den dritten Preis (1.500 Euro) gewann der Poetry-Slammer Paul Weigl. Mit großem Stimmvolumen entführte der Wortakrobat das Publikum ebenso in digitale Welten wie zu McDonalds. Als fleischgewordene „Ganzkörperanklage“ suchte er in Zeiten allgemeiner Orientierungslosigkeit auf sympathische Art nach „Correctness“. Der spitzbübischen Oberbayer Stefan Kröll errang mit seinem vom Publikum umjubelten Musikkabarett den mit 1.000 Euro dotierten vierten Platz. Hier lobte Jurysprecher Michi Altinger insbesondere die „Souveränität, Aktualität und den Charme des Vortrags“, wünschte sich künftig aber noch etwas mehr Eigenständigkeit und Kontur.