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Der Anbau von Haselnüssen
In unseren Breitengraden sind vielerorts Haselnusssträucher zu finden. Diese wachsen mitunter in Knicks oder direkt am Waldrand. In den meisten Fällen werden die Büsche gar nicht von den Menschen gepflanzt. Viele Tiere leben von den Haselnüssen und verbreiten sie daher. Bleibt dann irgendwo eine Haselnuss liegen, treibt sie im Laufe der Zeit aus und bildet einen Busch. Daher ist es auch immer ein Zufall, einen Haselnussbusch zu finden. Richtige Plantagen sind bei uns gar nicht zu finden. Deshalb ist es auch immer eine Besonderheit, bei einem Spaziergang durch die Natur, ein paar Haselnüsse zu sammeln. Diese müssen vor dem Verzehr eine Zeit lang getrocknet werden. Frisch vom Strauch geerntet, schmecken sie nicht. Noch besser ist es, die Haselnüsse in einer Pfanne zu rösten.
Die meisten Haselnüsse, die in den Geschäften angeboten werden, stammen aus Gegenden, in denen ein mediterranes Klima herrscht. Dort wird sie eigentlich Lambertshasel genannt. Sie wächst dort nicht nur an Büschen, sondern manchmal auch an Bäumen. Die Lambertshasel und unsere Haselnüsse sind jedoch sehr enge Verwandte. Der Anbau in den etwas wärmeren Regionen der Erde ist allerdings etwas lukrativer und sicherer. Die Ernte der Haselnüsse, die bei uns an Büschen wachsen, ist immer sehr vom jeweiligen Witterungsverlauf abhängig. Daher kann es in einigen Jahren zu Engpässen kommen. Aus diesem Grund wird vorzugsweise auf die Lambertshasel zurückgegriffen, weil diese stets ein zuverlässiges Ernteergebnis liefern.
Haselnüsse werden schon sehr lange genutzt
Schon seit vielen Tausend Jahren werden die Haselnüsse verzehrt. Bereits in der damaligen Zeit war es den Menschen bewusst, welche Vorteile diese Früchte bieten. Zu den wohl wichtigsten Vorteilen in der Vergangenheit gehörte die lange Haltbarkeit. Die damals lebenden Sammler und Jäger mussten ja auch während der Wintermonate Nahrungsvorräte haben. Zudem war zu der Zeit schon bekannt, dass die Früchte sehr nahrhaft und gesund sind. Sie haben viele Kalorien und weisen wertvolle Inhaltsstoffe auf. Die besonderen Vorzüge der Haselnüsse sind im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Lange Zeit galt die Haselnuss als reiner Geschmacksträger und somit als Genussmittel. Erst in der jüngsten Vergangenheit wurde wieder verstärkt über die Wirkung auf den menschlichen Körper nachgedacht. Haselnüsse bieten viel wichtige Inhaltsstoffe, die der menschliche Körper unbedingt benötigt.
Wichtige Inhaltsstoffe der Haselnuss
In den Haselnüssen sind viele Substanzen enthalten, die nützlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden sind. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören:
Fett
Vitamine
Spurenelemente
Bei dem Inhaltsstoff Fett denkt natürlich jeder sofort, dass es sich um einen reinen Dickmacher handelt. Der Fettgehalt ist mit einem Anteil von etwa 63 Prozent sehr hoch. Inzwischen haben Ernährungsmediziner jedoch herausgefunden, dass Fett nicht unbedingt dick macht. Da das in den Haselnüssen enthaltene Fett aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht, handelt es sich um ein gesundes Fett. Dieses kann durchaus den Cholesterinspiegel senken.
Bei den in den Haselnüssen enthaltenen Vitaminen handelt es sich in erster Linie um Vitamin B in verschiedenen Varianten. Fachleute wissen natürlich, dass es nicht nur ein einziges Vitamin B gibt. Es gibt den sogenannten Vitamin B Komplex. Nahezu der gesamte Vitamin B Komplex ist in den Haselnüssen enthalten. Daher empfehlen viele Ärzte auch, regelmäßig ein paar Haselnüsse zu verzehren. Dabei sollte aber beachtet werden, dass 100 Gramm Haselnusskerne etwa 650 Kalorien enthalten. Daher decken schon 300 Gramm dieser Nüsse den gesamten Tagesbedarf an Energie ab.
Zu den wichtigsten Spurenelementen gehören:
Kalzium
Kalium
Magnesium
Zink
Kupfer
Diese Spurenelemente sind alle wichtig zum Aufbau sowie zum Erhalt der Muskeln. Daher sollten sie auch immer im ausreichenden Maße dem Körper zugeführt werden.
Haselnüsse werden geröstet
Die meisten Haselnüsse, die käuflich erworben werden, sind zuvor geröstet worden. Das Rösten von Lebensmitteln hat immer den Ruf, dass dadurch die wertvollen Nährstoffe verloren gehen oder zumindest verändert werden. Das ist bei den Haselnüssen jedoch nicht so. Nach dem Rösten weisen sie einen nahezu identischen Anteil an Fettsäuren und Mineralien auf wie vor dem Röstverfahren. Um beispielsweise in einem Kuchen verarbeitet zu werden, müssen die Haselnüsse stark zerkleinert werden. Auch das schadet den Inhaltsstoffen überhaupt nicht. Sogar der besondere Geschmack bleibt durch diese Bearbeitungsschritte stets erhalten. Durch die Zerkleinerung gewinnt der Geschmack meistens noch an Intensität.
Was ist mit Allergien?
In Haselnüssen sind auch Allergene zu finden. Diese lösen bei einigen Menschen Allergien aus. Die Allergene bleiben auch beim Rösten und der Zerkleinerung enthalten. Eine Haselnussallergie kann unterschiedliche Symptome haben. Vom Juckreiz bis zu einer akuten Atemnot können verschiedene gesundheitliche Probleme ausgelöst werden. Derzeit gibt es auch noch keine Medikamente zur Linderung der Symptome. Trotzdem brauchen Menschen mit einer Allergie gegen Haselnüssen nicht auf den besonderen Genuss zu verzichten. In Nugat oder auch in Haselnusscremes sind die Bestandteile der Haselnüsse so stark zerkleinert, dass die zuvor enthaltenen Allergene kaum noch nachweisbar sind. Deshalb können Allergiker solche Produkte durchaus verzehren. Neben den unerwünschten Allergien weisen die Haselnüsse aber auch gesundheitsfördernde Wirkungen auf. In einigen medizinischen Studien stellte sich heraus, dass ein regelmäßiger Verzehr von Haselnüssen das Risiko einer Herzerkrankung verringern kann. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Haselnüsse positiv auf die Blutfette wirken.
Wozu dienen Haselnüsse?
Wie schon beschrieben, werden Haselnüsse zur Verfeinerung diverser Speisen genutzt. Auch zum Backen von Keksen und Kuchen werden häufig Haselnusskerne benötigt. Die Haselnusskerne können aber auch in einem unverarbeiteten Zustand verzehrt werden. Da der Körper hierbei mit vielen wichtigen Stoffen versorgt wird, kann man beim Verzehr von Haselnüssen vom gesundheitsfördernden Naschen sprechen. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Haselnüsse sehr schnell ein Sättigungsgefühl erzeugen. Dadurch besteht niemals die Gefahr, dass übermäßig viele Nüsse gegessen werden.
Hauptanbaugebiete und Handel mit Haselnüssen
Die in Mitteleuropa wachsenden Haselnusssträucher reichen meistens nur dazu aus, den Wildtieren, wie Eichhörnchen, Mäusen und anderen Nagern, über den Winter zu helfen. Eine reichhaltige Ernte mit Vermarktungsmöglichkeiten ist in unseren Breitengraden überhaupt nicht möglich. Auch ein intensiver Anbau würde keinen großen Erfolg bringen. Daher findet der intensive Anbau in südlicheren Ländern statt. Etwa 80 Prozent der Haselnüsse werden in der Türkei angebaut. Italien versorgt den europäischen Markt mit etwa 15 Prozent. Die verbleibenden fünf Prozent werden partiell in anderen Ländern angebaut und vermarktet. Dabei handelt es sich vorwiegend um einen ökologischen Anbau.