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Mensch oder Maschine, wer übersetzt besser? Dieser Frage sind Forscher jüngst in zwei Studien nachgegangen. Während eine von ihnen bei den Übersetzungen keine Qualitätsunterschiede feststellen konnte, sah die andere menschliche Übersetzungen klar im Vorteil. Müssen Übersetzer nun um ihre Jobs fürchten? Softwarehersteller haben in den vergangenen Jahren stark an Übersetzungstools gefeilt, die professionelle Übersetzer schon bald überflüssig machen sollen. Wie gut dies bereits funktioniert, wird unter Übersetzern und Linguisten einerseits und Entwicklern andererseits intensiv diskutiert. Um die jeweilige Meinung zu belegen, werden immer wieder neue Studien in Auftrag gegeben.
 
Schweizer Forscher widersprechen Microsoft-Studie

 
So auch jüngst eine Studie von Microsoft Research für die Sprachrichtung Chinesisch-Englisch, die zu dem Ergebnis kam, dass ihr maschinelles System eine Leistung erbringen würde, die von professionellen menschlichen Übersetzungen nicht (mehr) zu unterscheiden wäre. Dabei wurden einzelne Sätze verglichen, die zuvor maschinell und menschlich vom Chinesischen ins Englische übersetzt wurden. Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Samuel Läubli von der Universität Zürich sowie zwei weitere Forscher nahmen sich dem Thema ebenfalls an und konnten die Ergebnisse der Microsoft-Studie nur teilweise belegen. In ihrer Studie ließen sie von unbeteiligten, unvoreingenommenen Menschen die Qualität menschlicher und maschineller Übersetzungen beurteilen, wobei diese nicht nur Einzelsätze bewerteten, sondern auch komplette Texte analysierten. Während die Teilnehmer bei den einzelnen Sätzen unter Berücksichtigung der Kriterien Angemessenheit und Flüssigkeit ebenfalls keine signifikanten Unterschiede feststellen konnten, bewerteten sie ganze Texte, die von Menschen übersetzt wurden, besser als die maschinellen Übersetzungen. Das Problem liegt Läubli zufolge bei der Kohärenz, denn sie geht verloren, sobald ein Text lediglich satzweise in eine andere Sprache übertragen wird. Menschen sind also nach wie vor die besseren Übersetzer, wie das Portal heise.de in einem Artikel zur Studie treffend zusammenfasst.
 
Was können professionelle Übersetzer besser als Übersetzungssoftware?
 
Spätestens bei der Übersetzung von Texten, die spezifisches Vokabular eines anspruchsvollen Fachgebietes enthalten, stößt Übersetzungssoftware ohnehin an ihre Grenzen, und zwar vor allem dann, wenn einzelne Begriffe im alltäglichen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung haben. Ein Problem sieht Yigit Aslan, Managing Director des Hamburger Übersetzungsbüros Easytrans24.com und somit Spezialist für professionelle Übersetzungen, auch darin, dass es für die Anbieter von Übersetzungssoftware kaum möglich ist, neue sprachliche Entwicklungen sofort in ihre Programme zu implementieren. Nicht umsonst setzt sein Übersetzungsbüro auf das sogenannte Mutterlandsprinzip, welches garantiert, dass Übersetzer in einem Land leben, in dem ihre Sprache auch tatsächlich gesprochen wird. Dank des aktiven Sprachgebrauchs im Alltag wissen sie über Neuerungen in ihrer Muttersprache Bescheid und können dieses Wissen in ihre Arbeit einfließen lassen. Die übersetzten Texte werden somit authentischer und können die jeweilige Zielgruppe besser erreichen. Für maschinelle Übersetzungen ist dieses Konzept nicht abzubilden oder zu imitieren. Wie stark sich Sprache wandelt, lässt sich unter anderem an der Tatsache ablesen, wie viel Wörter Jahr für Jahr neu in den Duden aufgenommen werden. So fanden sich etwa unter den 5.000 "neuen" Wörtern im Jahr 2017 neben vielen englischsprachigen Begriffen auch Wörter wie die Mütterrente, die Jobaussicht oder aber die Bierdusche.
 
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