Als ausgebildeter Mediator steht Hiebl den Unternehmen darüber hinaus bei Konfliktlösungen, speziell bei familiärer Unternehmensnachfolge als Alternative zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, zur Seite. Diese Dienstleistung bietet die Handwerkskammer ihren Mitgliedsbetrieben kostenfrei an. Die Vorteile der Mediation liegen in der Zeit- und Geldersparnis. „Bei einer beabsichtigten Übergabe des Betriebs sollte nicht nur der Steuerberater, sondern auch der Betriebsberater deshalb rechtzeitig eingeschaltet werden“, meint Drexel. So könnten auftretende Konflikte von vornherein vermieden werden. „Darüber hinaus ist die Wirtschaftsmediation allparteilich, neutral und vertraulich, so dass der Konflikt erst gar nicht an die Öffentlichkeit gerät.“
Noch hält sich die Unternehmensnachfolge zwischen interner und externer Übergabe die Waage, informiert der Leiter der Münchner Beratungsstelle. Viele Unternehmen finden aber keinen Nachfolger. Für diejenigen, die für ihren Handwerksbetrieb einen Nachfolger suchen oder auch für diejenigen, die Interesse an einer Übernahme eines Betriebs haben, hat die Handwerkskammer eine kostenlose Betriebsbörse eingerichtet. Hier sollen potentielle Übergeber und Übernehmer zusammengeführt werden.
Nicht zuletzt stellt der wachsende Fachkräftemangel zu dieser Thematik ein großes Problem dar. „Vielen Betrieben in Oberbayern gehen die Fachkräfte aus“, informiert Drexel. Die Zahl von immerhin 1152 anerkannten Flüchtlingen, die derzeit eine Ausbildung durchlaufen, könne das Problem nicht lösen. In der Kreisstadt haben 60 Schüler die Klasse beendet und suchen einen Ausbildungsplatz, schildert Höfelsauer die Lage vor Ort. Insgesamt profitiere das Handwerk im Landkreis aber von der guten Konjunktur und Auftragslage, berichtet Höfelsauer. So verzeichnen die Betriebe im Jahr 2017 einen Zuwachs um 1,3 Prozent auf 3.692 Betriebe, eine Steigerung der Azubis um vier Prozent auf 875, und eine Umsatzsteigerung von 4,2 Prozent auf 1,358 Milliarden Euro.