Familienfreundliche Unternehmen wirken anziehend auf Bewerber. Was viele Chefs nicht wissen: Der Staat unterstützt Familienfreundlichkeit, beispielsweise mit Zuschüssen für Betriebskindergärten - die allerdings bisher nur selten in Anspruch genommen werde
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Viele Unternehmen setzen bei der Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Verpflichtungen auf flexible, individuell vereinbarte oder reduzierte Arbeitszeitmodelle. Doch nur die wenigsten Arbeitgeber nutzen die verschiedenen Fördermittel, die der Staat für familienfreundliche Personalpolitik zur Verfügung stellt.

Das ergab eine aktuelle Umfrage zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ vom Personaldienstleister Randstad. Von 3.000 befragten Mitarbeitern gaben lediglich 5,66 Prozent an, dass ihr Unternehmen Fördermittel genutzt hat oder dies plant. Dieses Ergebnis überrascht, da das Bundesfamilienministerium familienfreundliche Arbeitgeber durch verschiedene Vergünstigungen und Initiativen unterstützt, wie Petra Timm, Unternehmenssprecherin von Randstad Deutschland erklärt: „Der Staat möchte Müttern und Vätern mehr Karrierechancen ermöglichen und fördert beispielsweise Unternehmen bei der Einrichtung betrieblicher Betreuungsplätze. Das heißt, Arbeitgeber erhalten bis zu zwei Jahre lang einen Zuschuss zu den Betriebskosten neu geschaffener Betreuungsplätze für Mitarbeiterkinder unter drei Jahren in Höhe von 400 Euro pro Ganztagsplatz und Monat.“

Finanziert der Arbeitgeber die Kinderbetreuung, sind diese Zahlungen für die Eltern steuer- und für das Unternehmen sozialabgabenfrei. Interessierte Unternehmen können sich beim zuständigen Jugendamt über die Voraussetzungen für die betriebliche Kinderbetreuung informieren. Und auch für diese Beratungsleistung kann eine finanzielle Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Ob flexible Arbeitszeiten, Steuervergünstigen oder Betriebskostenzuschüsse: Familienfreundliche Personalpolitik erhöht die Zufriedenheit der beschäftigten Väter und Mütter sowie die Attraktivität eines Unternehmens auf potenzielle Bewerber. txn-p