Irmi Bergmann (67, links) und Rosemarie Seul (75) zusammen mit Trainer Sascha Lang bei den ersten Jonglier-Versuchen
Lele
Gilching - Zweifellos, die Menschen werden Dank veränderter Arbeitsbedingungen und besserer Ernährung immer älter. Wer wünscht sich da nicht, auch im dritten Lebensabschnitt geistig wie körperlich aktiv zu bleiben? Stünde da nicht das Thema Demenz wie ein Damoklesschwert über den Köpfen. In Deutschland leiden derzeit über 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz. Tendenz steigend. „Glaubt man den Prognosen der Experten, so sind im Jahr 2030 in Deutschland etwa 2,5 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen“, weiß Sascha Lang aus Gilching. Der Personal-Trainer hat sich des Themas angenommen und ist überzeugt, dass Jonglieren ein probates Mittel ist, Demenz und Alzheimer vorzubeugen. In einem der ersten Kurse für Senioren mit dabei war unter anderem Rosemarie Seul (75) aus Gilching. „Zwar nicht mit drei, aber mit zwei Bällen klappt es bereits hervorragend“, erzählt Seul. „Aber ich ja darf so lange wiederkommen, bis ich zufrieden bin.“ Das gehört mit zu unserer Philosophie sagt Lang. Er unterrichtet nach der so genannten „Rehoruli“-Methode, die Profi-Jongleur Stephan Ehlers in Kooperation mit Ehefrau Gabriele über viele Jahre entwickelt hat. Sein Credo: „Auch wenn es viele nicht glauben. Es sind keinerlei besonderen Fähigkeiten für das Jonglieren erforderlich. Wirklich nicht! Lediglich ein paar Grundsätze erleichtern es, sehr schnell Lernfortschritt zu erzielen.“ Streng genommen sei Jonglieren in jedem Alter gut, sagt Lang. „Es steigert unter anderem die Konzentration und stärkt zudem das Selbstbewusstsein. Es wird dabei außerdem das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, was will man mehr?“ Nun soll das Angebot für Senioren weiter ausgebaut werden. Dazu will Lang erst einmal bei den Gilchinger Pflege- und Seniorenzentren beziehungsweise beim Seniorenbeirat anklopfen und seine Idee vorstellen. „Ich denke da an regelmäßige Treffen, bei denen Kaffee getrunken, geratscht, aber auch jongliert wird. Wenn man selbst einmal mitbekommt, wie sich das Glückshormon positiv bemerkbar macht, wird man bestimmt süchtig werden“, sagt Lang. Wer zudem Lust hat, den Jonglierkurs in seiner Einrichtung anzubieten, näheres gibt es im Internet unter www.sascha-lang-training.de . Leni Lehmann