Vierbeiner Leo wurde im Unterbrunner Holz aus einem Schrotgewehr angeschossen
ak
Gilching/Gauting – Im so genannten Naherholungsgebiet von Gilching wurde am letzten Freitag der sechsjährige Leo angeschossen. Laut Zeugen sei aus einem Jägerstand im Unterbrunner Holz auf den Vierbeiner gezielt worden. Sicher gestellte Schrotkugeln und Gewebeproben sollen nun zum Täter führen. Es war Freitag. Wie gewohnt traf sich eine Gilchinger Walkinggruppe, um die übliche Runde durch das Unterbrunner Holz zu drehen. Mit dabei Leo, ein eher ängstlicher als aggressiver Golden Retriver/Labrador Mix. Um sein Rudel nicht zu verlieren, bleibt er deshalb ständig bei der Gruppe. „Er hat auch noch nie Anzeichen gezeigt, Jagd auf Wild zu machen“, betont Leos Besitzerin, Sabine Gutmann. Am Jägerstand im Unterbrunner Holz angekommen, gab es einen lauten Knall. „Ich hab‘ mich sofort um meinen Hund gekümmert, der winselnd zusammen gebrochen ist. Aber meine Mitsportlerinnen haben gesehen, dass oben im Jägerstand einer gesessen ist. Außerdem stand ein Jeep in der Nähe.“ Die Sorge jedoch galt vorrangig dem verletzten Tier. „Deshalb ist niemand auf die Idee gekommen, sich die Nummer des Jeeps zu notieren“, bedauert Gutmann. Leo hatte insofern Glück, dass der Schütze augenscheinlich danebengeschossen hat, so dass der Vierbeiner mit einem Streifschuss davongekommen ist. „Ich habe nach dem Besuch in der Tierklinik sofort Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, sagt Gutmann. „Bei unserem Rundweg handelt es sich um einen beliebten Spazierweg, der gleichermaßen von Joggern wie auch Hundebesitzern genutzt wird. Nicht auszudenken, wenn der Schuss noch weiter danebengegangen wäre und einen Menschen getroffen hätte.“ Zuständig für das Unterbrunner Holz ist die Polizeiinspektion Gauting, die durch Gutmann auch die genauen GPS-Koordinatoren erhalten hat. „Wir haben eine Gewebeprobe und die entfernten Schrotkugeln erhalten und kennen jetzt auch den genauen Ort des Geschehens. Jetzt müssen wir erst einmal ermitteln“, sagt Polizeiobermeisterin Urban, zuständig für Jagd- und Umweltdelikte. Auch wenn sich der Verdacht wegen der Umstände gegen einen Jäger richten könnte, „so lange der wirkliche Täter nicht feststeht, können auch keine Verdächtigungen ausgesprochen werden“, warnt Urban. Laut Gutmann seien bereits zwei Jäger befragt worden, die jedoch zum Zeitpunkt des Schusses nicht im Wald waren. us
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