Alexandra Gärnter und ihr Sohn Kilian suchen händeringend eine Wohnung.
ak
Fürstenfeldbruck - Ein Beispiel dafür, wie schwer es für alleinerziehende Mütter ist, im Brucker Landkreis eine Wohnung zu finden, ist Alexandra Gärtner. Die Wohnung, in der sie derzeit mit ihrem mittlerweile einjährigen Sohn Kilian lebt, war eigentlich nur als Übergangslösung gedacht. Ihre eigenen Möbel sind anderweitig untergestellt, die beiden leben aus Kartons und Kilian hat kein eigenes Kinderzimmer. Bereits seit neun Monaten ist die gelernte Einzelhandelskauffrau nun auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Über 40 Telefonanrufe hat sie hinter sich, auf die lediglich drei Besichtigungseinladungen folgten. Makler lehnten die 24-Jährige schon von vornherein ab, da sie als nicht vermittelbar gilt – obwohl sich Kilians Oma für die kleine Familie verbürgen würde. Ein weiteres Problem, dass der jungen Mutter schwer zu schaffen macht, ist die zukünftige Betreuung ihres Sohnes. Wenn in zwei Monaten ihre offizielle Elternzeit abläuft, würde sie gerne wieder in ihrem Beruf arbeiten oder sich weiterbilden. Kilian hat jedoch weder einen Krippenplatz, noch eine Betreuungsmöglichkeit bei einer Tagesmutter in Aussicht. Sowohl ihre berufliche, als auch private Situation scheinen die Vermieter im Landkreis abzuschrecken - besonders ärgert Alexandra Gärtner sich auch über unfreundliche Kommentare, die sie oft im Zuge einer Absage zu hören bekommt. Dass sie in ihrer Situation nicht alleine ist, sondern eine von vielen alleinerziehenden Brucker Müttern ohne Chancen auf dem Wohnungsmarkt, ist ihr dabei kein Trost. Mittlerweile ist die junge Frau derart verzweifelt, dass sie auch einen Umzug ans andere Ende Münchens ins Auge fasst.