Die festgestellten Tatzeiten konnten dabei stets auf die Zeit zwischen 8 und 9 Uhr eingegrenzt werden, da um diese Zeit gewöhnlich noch wenig Betrieb im Geschäft herrscht. Für den Fall, dass sich auch andere Kunden im Kassenbereich einfanden, wurden sämtliche Waren auf das Förderband an der Kasse gelegt, um bei anderen Kunden keinen Argwohn zu erregen. Von der Kassiererin wurden jedoch nur die billigen Artikel wie z.B. Klopapier oder Milchprodukte eingescannt und anschließend auch bezahlt. Die teureren Waren wanderten dagegen ungescannt und somit unbezahlt wieder zurück in den Einkaufswagen. Der Geschäftsführer entschloss sich deshalb am 23. November zunächst zur Anzeigenerstattung gegen eine 38-jährige Angestellte seines Marktes. Er bat dabei um Unterstützung bei der Germeringer Polizei, um auch die Angestellten der betreffenden Putzfirma auf frischer Tat dingfest machen zu können.
Am 25. November erfolgte dann eine konzentrierte Aktion der Germeringer Zivilbeamten in dem genannten Supermarkt. Um 9 Uhr erfolgte der polizeiliche Zugriff und sowohl bei der 38-jährigen Kassiererin des Supermarktes als auch bei einer 44-jährigen türkischen Putzkraft und ihrem 49-jährigen Ehemann klickten die Handschellen. Die 44-jährige Putzfrau hatte an diesem Tag Waren im Wert von ca. 500 Euro in zwei Einkaufswägen unbezahlt aus dem Markt gefahren und anschließend ihrem wartendem Ehemann auf dem Parkplatz übergeben. Dieser war gerade dabei die gestohlenen Produkte in einen Audi Q5 zu verstauen, als diesem Tun ein abruptes Ende bereitet wurde. Die beschuldigte Putzfrau räumte in ihrer ersten Vernehmung ein, seit mindestens drei Monaten mit Hilfe der Kassenkraft Waren aller Art aus dem Markt gestohlen zu haben. Die beschuldigte Kassiererin schätzte in ihrer ersten Vernehmung den Wert der mit ihrer Hilfe gestohlenen Waren noch auf einen fünfstelligen Betrag ein. Mittlerweile räumt sie in einer schriftlichen Stellungnahme ihres Rechtsanwalts nur noch weitaus geringere Beträge von Waren ein, die an ihrer Kasse vorbeigeschmuggelt worden waren. Nach Aussage der beschuldigten Putzfrau soll die Kassiererin sich stets einen Teil der gestohlenen Ware im Anschluss von den jeweiligen Ladendieben aushändigen haben lassen.
Bei anschließend durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen konnte weiteres Diebesgut zum Großteil noch in Originalverpackung sichergestellt werden. Nach Angaben des beschuldigten türkischen Ehepaars wurde jedoch ein Großteil des Diebesguts kurz vor der Durchsuchung in die Türkei zu Verwandten gebracht. Bei den sichergestellten Artikeln handelt es sich um Kinderoberbekleidung / Herrenunterwäsche / Herren-und Damenoberbekleidung / elektronisches Gerät / Haushaltsartikel / Kosmetische Erzeugnisse sowie sonstige Gebrauchs-/Verbrauchsartikel aus dem Sortiment des genannten Kaffeeanbieters. Die Ermittlungen zur genauen Höhe des angerichteten Diebstahlsschaden und zur genauen Anzahl der „involvierten Ladendiebe“ dauern derzeit noch an.