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Während des theoretischen Teils, der in der Wildmooshalle stattfand, sahen die Schülerinnen und Schüler verschiedene kurze Filme, in denen Autounfälle auf sehr deutliche Weise gezeigt wurden: der Moment vor den Aufprall, die Sekunden während des Unfalls sowie die Folgen für die Beteiligten. Die Filmsequenzen zeigen die Auswirkungen des Unfallgeschehens auf den Körper teilweise in Zeitlupe und prägen sich aufgrund der ungeschönten, dabei völlig sachlichen Bilder ein. Damit machen sie klar, wie entsetzlich ein kurzer Moment der Ablenkung, z.B. durch ein Handy, Biographien verändern oder sogar Leben beenden kann. Auch die Frage, wie man nach dem Unfalltod eines geliebten Menschen weiterleben kann, wird thematisiert.
Zwischen den Filmen berichteten Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und der Polizei Gröbenzell, der Rettungsdienste und des KIT (Kriseninterventionsteams) von ihren Einsätzen bei schweren Verkehrsunfällen. Ein Anwalt für Strafrecht zählte ebenfalls zu den Referenten. Sie bezogen sich auf Unfälle in der Region, zeigten auch Fotos von zerstörten Fahrzeugen und Rettungseinsätzen. In ihren Berichten erzählten sie unter anderem von ihrer Angst, zu spät zu kommen und einem Verletzten nicht mehr helfen zu können, oder davor, den Eltern eines tödlich Verunglückten sagen zu müssen, dass ihr Kind gestorben sei. Durch die sachlichen Berichte entstand Glaubwürdigkeit, die alle Anwesenden überzeugte.
Appelliert wurde immer wieder an die Schülerinnen und Schüler, am Steuer aufmerksam und verantwortungsbewusst zu handeln, beim Fahren auf Handy, Alkohol und Drogen zu verzichten. Dazu gehört auch, einen nicht mehr fahrtüchtigen Freund vom Lenken eines Autos abzuhalten, für diese nicht einfache Situation bekamen die Anwesenden konkrete Tipps. Im Anschluss an den theoretischen Teil wurde auf dem Forumsplatz eine Rettungssituation simuliert. Vier scheinbare Unfallopfer, die sich zur Verfügung gestellt hatten, darunter Schüler des Gymnasiums, wurden von der Feuerwehr aus einem Auto herausgeschnitten, von Sanitätern versorgt und mit zwei bereitstehenden Rettungsfahrzeugen abtransportiert. Der realistische Ablauf dieser simulierten Rettungskette sollte die Jugendlichen dazu anregen, ihr eigenes Fahrverhalten zu überdenken und, wenn nötig, zu verbessern.
Der Aktionstag wurde im Unterricht nachbereitet. Insgesamt hat er die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken gebracht, vor allem über die Folgen der Handynutzung am Steuer. Die Berichte der Ehrenamtlichen und die Schilderung ihrer Emotionen während der Rettungseinsätze haben sie berührt und auf jeden Fall „einen bleibenden Eindruck“ hinterlassen. Schulleiter Boris Hackl beurteilte die Veranstaltung als „sehr eindrücklich“, weil sie den Schülerinnen und Schülern nachhaltig vor Augen führt, welche Auswirkungen ihr Verhalten im Verkehr haben kann.Text: Iris John