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In weniger als zwei Wochen war das Team aus namhaften Landkreis-Künstlern zusammengestellt. Von Anfang an war klar, worum es bei dem Projekt gehen sollte: "Wir wollen unseren Ausstellungsbesuchern einen neuen Zugang zum Thema Wald bieten. Mit sehr unterschiedlichen, künstlerischen Mitteln möchten wir alle Sinne des Betrachters ansprechen und ihn den Wald erleben lassen. Der ungewöhnliche und auch kritische Blick des Künstlers soll dem Besucher ermöglichen, das Thema neu zu reflektieren. Darin sehen wir unsere Aufgabe". Zunächst beschäftigte sich die Gruppe in intensiven Diskussionen mit dem Titel des Projektes. Die Motivation war hoch und es mangelte nicht an Kreativität. Bereits beim ersten Treffen konnte das Team eine lange Liste guter Ideen zusammenstellen. Die Vielseitigkeit der Künstler und die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten in Form von Malerei, Bildhauerei, Installationen, Foto- und Videokunst, waren beinahe grenzenlos.
Eine gute Recherche und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema sind für Greif Grundvoraussetzungen für die Erstellung eines Konzeptes. Bereits im September 2017 unternahm die Gruppe eine fachkundige Waldführung mit dem ehemaligen Forstamtleiter Hans-Jürgen Gulder, der auch später immer wieder den Künstlern beratend zur Seite stand. Der klärte auf über die Geschichte der Forstwirtschaft, Eschensterben und Borkenkäfer, Nachhaltigkeit und vieles mehr. Weitere gemeinsame Waldexkursionen folgten. Bei den regelmäßigen Treffen diskutierten die Künstler über die Möglichkeiten der Gestaltung ihrer Kunstwerke. Mit der Stadthalle Germering als Veranstalter wurde es für die Gruppe aber erst möglich, ihre zahlreichen Ideen umzusetzen, so Greif.
Am Tag des Waldes im März 2018 veranstaltete das Team nach langfristiger Vorbereitung dann zum ersten Mal eine große Aktion im Wald. Nachdem die Erzdiözese München und Freising die Erlaubnis erteilt hatte, die Kunstaktion auf ihrem Grundstück durchzuführen, konnte das selbst gestaltete gelbe Sonnenrad aus Bambus-Stroh-Besen mit Hilfe des Städtischen Bauhofs Germering in luftiger Höhe angebracht werden. Hintergrundgedanke für die Installation war die spirituelle Bedeutung der Kiefer: Der Baum gilt als Symbol für Langlebigkeit, Ausdauer, Geduld und Wiederauferstehung. Während den Sommermonaten nahmen die einzelnen Kunstwerke immer mehr Gestalt an. "Jeder von uns hat die Magie des Waldes auf unterschiedliche Weise erforscht und erfahren. Dennoch sollen die einzelnen Kunstwerke aus völlig unterschiedlichen Materialien und Techniken in Einklang stehen und als Gesamtkunstwerk vom Betrachter wahrgenommen werden. Das zu erreichen, ist eine echte Herausforderung", so Greif.
Ein weiterer Höhepunkt des Projektes war die zweite Waldinstallation im Oktober 2018. Unter dem Titel „Der Wald schaut zurück“ wollten die Künstler auf den Umgang mit dem Wald aufmerksam machen. Zahlreiche Zuschauer waren bei der Anbringung der rund 130 rosafarbenen Brillen an den Bäumen dabei. Die Installation erregte viel Aufmerksamkeit und bekam in den Wochen bis zum Abbau Mitte Dezember viel Zustimmung aus der Bevölkerung. Jetzt befinden sich die Künstler in der Schlussphase ihres Projektes. Auf die Frage, was man braucht, um eineinhalb Jahre an so einem Projekt zu arbeiten, meint die „Magic Forest“-Leiterin: "Mut. Willen. Kreativität. Teamfähigkeit. Freude an der Arbeit. Und vor allem Ausdauer".
Die Ausstellung "Magic Forest" ist vom 31. Januar bis 10. Februar 2019 in der Stadthalle Germering zu sehen. Öffnungszeiten sind jeweils Di – Do 17 – 20 Uhr, Fr / Sa 17 – 21 Uhr und So 15 – 19 Uhr. Ausführliche Informationen zum Projekt mit Videos von den Aktionen und Interviews mit den Künstlern bekommt man auf der Website www.magic-forest-art.de.