Immer wieder realisieren Mitglieder des MFVC gerne gemeinsam komplexe Projekte: Günter Pruner, Axel Heublein und Dieter Baumann hatten die Idee, beim ersten internationalen Poesiefilmfest „Goethe goes Video“ mitzuwirken. Daraus entstand die Vorstellung, im Rahmen des Videoprojektes der Münchner Volkshochschule unter Leitung von Frank Heinig das Gedicht von Günter Grass “Kinderlied” eindrucksvoll filmisch umzusetzen. Mit vielen fantastischen Einfällen und der angemessen kargen Lokation ist es den drei Filmleuten des Münchner Film- und Videoclubs gelungen, die bedrohliche Atmosphäre des Textes von Günter Grass spürbar zu machen.
Günter Grass erlebte den Zweiten Weltkrieg und die Zeiten des NS-Regimes hautnah. Dementsprechend beschreibt er in seinem Gedicht „Kinderlied“ die traumatischen Unterdrückungsformen, die er in seiner Kinderzeit selbst erleiden musste. Aus seiner Sicht als Kind war es damals verboten zu weinen, zu lachen, zu spielen, zu schweigen wie auch zu sprechen. Diese emotionale Situation in Bildern umzusetzen, ist den drei MFVC-Mitgliedern äußerst eindrucksvoll gelungen. Mit der Goldmedaille hat sich der Film bzw. das Team die Voraussetzungen geschaffen, bei der DAFF, Bad Neuenahr-Ahrweiler teilzunehmen - was, mit Fußball verglichen, der Bundesliga und dem Wettbewerb um die deutsche Meisterschaft entspricht.
„Das Kinderlied“ ist zu sehen auf der Webseite des Münchner Film- und Videoclub e. V. (MFVC) unter: www.mfvc-germering.de.