
Demzufolge hat der meteorologische Winter 2014/15 (Dez.-Feb.) nun schon knapp mehr als die Hälfte seiner Zeit hinter sich, doch er war bisher nicht so, wie er es früher einmal versprach. Bis auf eine kurze Episode zwischen Weihnachten und Neujahr machte die kalte Jahreszeit ihrem Namen keine Ehre. Während über viele Wochen meist eine westliche, vom milden Atlantik vorherrschende Großwetterlage dominierte, konnte sich Ende Dezember zunehmend ein winterlicher Abschnitt durchsetzen. Eigentlich für die mittleren Breiten, in denen sich auch Deutschland befindet, im Winterhalbjahr kein ungewöhnlicher Vorgang, so Kammerlocher. Im aktuellen Winter jedoch lässt sich die kräftige westliche Strömung bisher nur selten unterbrechen. Die Höhepunkte lieferten die Orkane „Alexandra" und „Billie" Mitte Dezember 2014 sowie eine Reihe an Sturm- und Orkantiefs zwischen Anfang und Mitte Januar 2015 („Daniel", „Elon", „Felix" und „Hermann"). Auf der Vorderseite der Orkantiefs drehte der Wind auf südwestliche Richtungen und führte sehr milde Luft vom Atlantik und Mittelmeer nach Deutschland. Dies führte schließlich zu Rekordtemperaturen in einem Januar mit Höchstwerten bis zu 20,5 Grad Celsius.
Derzeit ist aber die milde Westwetterlage nach Mitteleuropa blockiert und Luftmassen aus Osteuropa können bis zu uns vorstoßen, die tagsüber nur noch leichte Plusgrade über dem Gefrierpunkt bringen und in der Nacht für leichten bis mäßigen Frost sorgen; was uns zumindest das Gefühl eines Winter „light“ gibt. Die nächsten Niederschläge stehen bereits zum Wochenende hin an, die dann vorrangig als Schnee fallen, nur in tiefen Lagen können auch Tropfen dabei sein. In den Alpen ist erneut mit einer Packung Neuschnee zu rechnen. Wie viel weiße Pracht es in unserer Region geben wird, ist jedoch noch nicht ganz sicher. Nächste Woche hält das wechselhafte und nasskalte Wetter nach neuestem Stand weiter an. Einzelne Tage mit weniger Niederschlag sind aber durchaus noch möglich. Insgesamt muss aus nordwestlicher Richtung aber immer wieder mit aufkommendem Schneeregen oder Schneefällen gerechnet werden. Wie es über den Monatswechsel und Februar weitergeht, steht in den Sternen und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau vorhergesagt werden, meint unser lokaler Wetterfachmann. Wie schnell sich die Wetterlage vom „gefühlten Frühling“ bis zum „sibirischen Winter“ ändern kann, haben die vier Wochen zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar gezeigt: von mild um Weihnachten bis kalt und schneereich um Silvester und Neujahr, gefolgt von einer milden Sturm- und Orkanserie hin zurück zu derzeit winterlichem Wetter. Alles hängt im weiteren Verlauf davon ab, wie sich die Großwetterlage über Europa einstellt.
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