Anlass für die parlamentarische Intervention ist die Entwicklung im ersten Halbjahr 2016, in dem bereits 85mal S-Bahn-Haltestellen ausgelassen wurden. Wie es in der Begründung zum Antrag wörtlich heißt, erbringt „die Deutsche Bahn AG nicht die vom Freistaat Bayern bestellten und mit ihr vereinbarten Leistungen. Das Konzept der DB AG, S-Bahnhöfe mit „geringem Verkehrsaufkommen“ auszulassen, um Verspätungen im Fahrplan auszugleichen, entspricht zusätzlich nicht dem bayernweit gewünschten Kurs, die Bürger weg vom Individualverkehr und hin zu einer umweltfreundlichen Beförderung mit dem ÖPNV zu bewegen. Gerade in den Anliegergemeinden der S3 und S4 kann dies weitreichende Folgen für den Straßenverkehr nach sich ziehen, sollten weiterhin Haltestellen aufgrund Verspätungen ausgelassen werden.“
Der von Bocklet initiierte Antrag will, dass der Verspätungsabbau und die Systemstabilisierung nach Störfällen vorrangig durch Ersatzzüge, notfalls durch ältere Fahrzeuge vom Typ ET420, die zwischen den Außenästen und dem Hauptbahnhof bzw. Ostbahnhof verkehren könnten, sichergestellt werden. Der Antrag wird nun zunächst im Wirtschaftsausschuss beraten, bevor er vom Landtagsplenum verabschiedet werden kann. Bocklet geht davon aus, dass der Antrag Staatsregierung und BEG zu entsprechenden Konsequenzen gegenüber der DB Regio veranlassen wird. Im Übrigen müssen – so der Landtagsvizepräsident – bei der künftigen Vertragsgestaltung mit der DB Regio entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um die kritisierte Praxis zu unterbinden.