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Die Sozialausgaben, die immerhin schon rund 50 Prozent des Bundeshaushaltes ausmachen, können nicht immer weiter steigen. „Dafür muss man kein Mathematiker sein“, so Lammert. Er hält ein Umdenken in der Gesellschaft für nötig und sieht das bürgerschaftliche Engagement in einer wichtigen Rolle. Der frühere Bundespräsident Roman Herzog habe einmal gesagt: „Es gibt viele demokratische Tugenden, Bequemlichkeit gehört nicht dazu.“ „Ein kluger Satz“, wie Lammert findet. „Die erste demokratische Tugend ist Verantwortung, Verantwortung für sich selbst und Mitverantwortung für das eigene Land.“
Um mehr Verantwortung in der Region zu übernehmen, entstehen seit 15 Jahren immer mehr Bürgerstiftungen in Deutschland. Die aus Fürstenfeldbruck war damals die siebte, heute gibt es 259. Die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich in den wenigen Jahren gut gemausert. Waren es zu Beginn 147 Privatpersonen und Unternehmen, die 134.000 DM zusammengetragen haben, um ihre Vision auf den Weg zu bringen, so sind es heute bereits 381 Stifterinnen und Stifter. Das Grundstockvermögen der Stiftung beläuft sich auf 4,2 Mio. Euro. Die Stiftung am Laufen halten vor allem die rund 300 Zeitspender. Sie engagieren sich in den zahlreichen Projekten der Bürgerstiftung. Hierzu zählen die vier Tafeln im Landkreis, das Neugeborenen-Besuchsprogramm „Willkommen im Leben“, das Schuldenpräventionsprojekt „Knete, Konsum, Kosten und Kredit“, die musikalische Kindergartenförderung „Grundton“, die Streitschlichter an den Schulen, die Radelstrecken des „nahTourBand“ und „Wir lesen vor!“. Hinzu kommen neun Treuhandstiftungen bzw. -fonds. Mit den Stiftern, Zeitspendern und Partnern der Stiftung feierten das Jubiläum auch Gäste aus der Politik, wie beispielsweise Landrat Thomas Karmasin, der Schirmherr der Stiftung ist, die Landkreisabgeordneten Dr. Thomas Goppel und Alex Dorow, Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet und CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. Ein ganz besonderes Projekt der Bürgerstiftung half, den Abend des Stifterfestes in gewisser Weise „zu retten“: das JugendJazzStreichorchester „Bluestrings“. Sie waren eigentlich für ein paar kleine musikalische Einlagen vorgesehen. Da sich der Bundestagspräsident aber gewitterbedingt verspätete, kamen die Gäste in den Genuss eines improvisierten Konzertes. Die jungen Musiker begeisterten den Saal und durften sich am Schluss sogar über eine spontane Einladung von Lammert nach Berlin freuen.