Dominik Kling von der Diakonie (re) nimmt gerne den symbolischen Scheck der Stadt über 1.000 Euro entgegen
Stadt Fürstenfeldbruck
Fürstenfeldbruck - Die Stadt Fürstenfeldbruck unterstützt die Aktion Schultüte auch dieses Jahr wieder mit 1.000 Euro. Das zweckgebundene Geld aus dem städtischen Fonds „Bürger in Not“ geht somit zu 100 Prozent an einkommensschwache Brucker Familien, die finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung des notwendigen Schulbedarfs für Erstklässler benötigen. Die Beratung und Prüfung der Fälle übernimmt das Aktionsbündnis Schultüte. „Die Stadt unterstützt sehr gerne seit vielen Jahren Kinder bei ihrem Start in den neuen Lebensabschnitt, der für Eltern mit großen finanziellen Aufwendungen verbunden ist und für manche eine finanzielle Belastung darstellt“, so Oberbürgermeister Erich Raff bei der Spendenübergabe. „Für Familien, die wenig Geld haben, stellt die Einschulung nicht nur ein freudiges Ereignis dar, sondern es bringt auch Sorgen mit sich. Viele Dinge müssen für den neuen Lebensabschnitt eingekauft werden, die Schullisten nennen ganz spezielle Artikel, die die Kinder mitbringen müssen, sodass man auch nicht immer den preiswertesten Artikel einkaufen kann. Hinzu kommen Schultüte, Schulranzen, Federmäppchen, Turnbeutel, Turnschuhe, Hausschuhe und vieles mehr. Die Aktion Schultüte unterstützt mit einem finanziellen Beitrag ganz konkret Familien mit wenig Geld, um den Einschulungskindern zu diesem besonderen Tag zu gleichen Startbedingungen zu verhelfen. Ich finde die Aktion Schultüte wichtig und gut, da es sich um eine ganz konkrete Hilfeleistung handelt, damit auch Kinder aus ärmeren Familien einen schönen und fröhlichen Schulstart haben können“, sagt Sonja Schlünder, Leitung Soziale Dienste der Diakonie Fürstenfeldbruck.
Die Aktion Schultüte gibt es seit zehn Jahren. Das Aktionsbündnis der Aktion Schultüte, bestehend aus dem Diakonischem Werk Fürstenfeldbruck e.V., dem Sozialdienst Germering, der Johanniter Unfall Hilfe e.V. und dem ISB e.V., engagiert sich für Einschulungskinder aus finanziell schwachen Familien. Im Jahr 2017 konnte damit 85 Familien mit 89 Einschulungskindern im Landkreis eine schnelle unbürokratische Hilfe zu Teil werden. Insgesamt wurden 12.863 Euro ausbezahlt. „Die Zahl der bedürftigen Familien wächst stetig an. Im vergangenen Jahr wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 25 Prozent mehr ausgezahlt, gut 38 Prozent mehr Familien baten um Unterstützung“, so Dominik Kling von der Diakonie. 49 dieser Familien waren im Arbeitslosengeld II-Bezug, teilweise im Arbeitsleben stehend als sogenannte „Aufstocker“. Über die Hälfte der Familien war alleinerziehend mit einem Elternteil, ebenfalls ein wesentlicher Armutsfaktor. Augenmerklich ist auch, dass ein hoher Migrationsanteil in der Vergabe zu verzeichnen ist. Dies deutet darauf hin, dass gerade dieser Personenkreis in der unteren Einkommensgruppe verhaften bleibt. Gründe dafür können unter anderem mangelnde Sprachkenntnisse sein und damit verbunden unzureichende und passgenaue Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten, die einen besseren Verdienst ermöglichen würden.