Als Umweltnetzwerk wählt KUMAS (Kompetenzzentrum Umwelt e.V) jährlich zukunftsweisende Projekte in Bayern aus, die Mut machen und den Erfolg nachhaltigen Engagements belegen. 2015 darf der Zucker aus bayerischen Zuckerrüben seine Geschichte erzählen und motivierendes Vorbild für andere sein. Am 3. Dezember überreichte Dr. Joachim Knüpfer, 1. Vorsitzender KUMAS e.V., die Auszeichnung im Gersthofener Ballonmuseum. In seiner Laudation hob er den Vorbildcharakter des Projektes hervor.
Sieben UNSER LAND BIO Landwirte bauen die Zuckerrüben auf ihren Äckern an. Sie sind Könner ihres Fachs, ist doch die Zuckerrübe eine sehr aufwändige und anspruchsvolle Feldfrucht. Rund 150 Arbeitsstunden fallen je Hektar an, insbesondere in den ersten Wochen nach der Aussaat, wenn Unkraut die zarten Pflänzchen zu überwuchern drohen. Dann ist Handarbeit zwischen den Pflanzen gefragt. Sind die ersten Wochen geschafft, wachsen und gedeihen die Zuckerrüben bis zur zeitgleichen Ernte bei allen sieben Landwirten im September. Eine große Herausforderung war die Suche nach einer Verarbeitungsstätte. Das einzige deutsche Bio Zuckerwerk liegt in Warburg, rund 650 km vom Unser Land Netzwerkgebiet entfernt, zu weit für einen regionalen Zucker. Die Lösung fand sich im schweizerischen Frauenfeld, rund 250 km von München entfernt. Das dem Netzwerk nächstgelegene Zuckerwerk verarbeitet die Bio Zuckerrüben gesondert. In der Zuckerpackung ist also definitiv der Bio Zucker der Unser Land-Landwirte. Beim Zucker zeigen sich die Auswirkungen weggebrochener Strukturen deutlich. „Wir sind tatsächlich sehr stolz auf diesen Zucker“, erklärt Michael Dippold, 1. Vorsitzender der Solidargemeinschaft Brucker Land. „Das Vorhaben schien aussichtslos. Aber es zeigte sich, dass Mut, Ideen und Kompetenz zusammen vieles möglich machen.“
Die Auszeichnung zum KUMAS Leitprojekt 2015 würdigt den langen Weg und den Leuchtturmcharakter des Projektes. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung“, strahlt Michael Dippolt. „Das macht nicht nur anderen Mut. Auch wir fühlen uns bestätigt, den Weg in die Zukunft mit unseren Ideen und Zielen für den Erhalt der Lebensgrundlagen in der Region weiter voller Optimismus zu gehen.“