IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen ist deshalb zuversichtlich: „Der Boom geht weiter, die Unternehmen blicken nach wie vor optimistisch in die Zukunft. Über ein Viertel rechnet mit einer Belebung des Geschäfts, nur jedes zehnte Unternehmen befürchtet eine Eintrübung.“ Trotz guter Stimmung und äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen könnte man sich aber eine stärkere Investitionsdynamik erwarten. 30 Prozent wollen zwar ihre Ausgaben erhöhen, jedes zehnte Unternehmen plant dagegen den Rotstift anzusetzen. Als Gründe dürften die steigenden Energiepreise in Deutschland und die wachsenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten in Frage kommen. Immerhin nennen 55 Prozent der Unternehmer die politischen Rahmenbedingungen als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, ein neuer Rekordwert. „Auf der internationalen Bühne ist Donald Trump ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Doch auch in Europa gibt es mit Brexit, den anstehenden Wahlen in Frankreich sowie der schwachen Wirtschaftsentwicklung Italiens gleich mehrere Sorgenkinder“, erklärt der IHK-Chef.
In diesem Zusammenhang betont Driessen die Bedeutung des freien Handels. „Insbesondere die sehr exportorientierte Wirtschaft in der Region München benötigt einen starken europäischen Binnenmarkt sowie weiterhin freien Zugang zum britischen und amerikanischen Markt. Ein protektionistisches Klima bedroht statt-dessen den Erfolg unserer Unternehmen.“ Einen neuen Negativrekord erreicht ebenso der Dauerbrenner Fachkräftemangel, den 46 Prozent der Unternehmer als Risiko nennen. Es ist daher mehr als fraglich, ob die Unternehmen ihre offenen Stellen besetzen können. Denn die Einstellungsbereitschaft in der Region ist nach wie vor groß: Rund jedes fünfte Unternehmen möchte mehr Personal einstellen, 11 Prozent wollen Stellen abbauen.