Erleben dabei, den Alltag und die Situationen in einem Beruf kennenzulernen und stehen für sämtliche Fragen zur Verfügung.
Bei einer Art Planspiel, dem Job Parcours, können die Bereiche Lager und Logistik, Gastronomie, Hotelbetrieb, Callcenter, allg. Kundenservice, KFZ-Berufe, diverses Handwerk oder Gesundheitswesen kennengelernt werden. Bis zu vier Monate lang können die Erwerbssuchenden alle Szenarien durchlaufen, um einen Bereich zu finden, der ihnen liegt. „Dieser haptische Ansatz ist uns nach der Kindheit leider abhandengekommen, dabei ist er so wichtig!“ weiß Anja Drinhausen, Standortleitung in Olching. Das Ausprobieren fördert ebenfalls die Nachhaltigkeit der möglicherweise im Nachgang gefundenen Jobs, denn
sowohl Arbeitsgeber wie auch Arbeitnehmer wissen, worauf sie sich einlassen. Nichtsdestotrotz ist die Arbeitsvermittlung nicht die eigentliche Aufgabe der gaetan-data GmbH. „Das ergibt sich eher zufällig,“ meint Matthias Grözinger, Job Coach bei gaetan. Gleichwohl pflegen die drei Standortmitarbeiter die Vernetzung mit regionalen Arbeitgebern und kommen erfreulicherweise auf eine Vermittlungsquote von bis zu 40 %. „Selbst wenn unsere Teilnehmer nur über ein zwei monatiges Praktikum einsteigen, ist das für die meisten schon ein toller Erfolg.“ erzählt Grözinger. Unterstützt werden die Hilfesuchenden nicht nur beim Bewerbungsprozess, sondern auch in allen Problemlagen des Lebens, indem Fachleute hinsichtlich der finanziellen, gesundheitlichen oder organisatorischen Belange hinzugezogen werden.
Da der Anteil an Flüchtlingen beispielsweise aus Syrien, Afghanistan, dem Irak oder Eritrea recht hoch ist, werden ebenfalls berufsbezogene Deutschkurse angeboten, damit eine berufliche Integration in den oben genannten Job-Parcouren schneller möglich ist. Bürgermeister Andreas Magg und Wirtschaftsförderin Sonja Weyland zeigten sich begeistert von dem kreativen Ansatz zur Wiedereingliederung und Bürgermeister Magg versprach zu prüfen, ob in der Stadtverwaltung möglicherweise passende Arbeitsstellen zur Verfügung stehen. „Der Stadtrat hat zwei Stellen im städtischen Bauhof für Flüchtlinge genehmigt. Es wäre toll, wenn das klappt.“