Der Weg zur Glücksspielsucht
Oft ist es eher der Zufall oder eine harmlose Gelegenheit, in der man das erste Mal mit Glücksspiel in Berührung kommt. Sei es beim Warten auf Currywurst und Pommes im Imbiss, in dem ein Spielautomat hängt, oder ein Besuch mit Freunden in einer Spielhalle. Meistens ist der erste Kontakt auch noch mit einem positiven Erlebnis, sprich einem Gewinn verbunden. Doch daraus kann sich schnell eine Abwärtsspirale bilden. Spielsüchtige unterliegen dabei der Illusion, ihre Sucht kontrollieren zu können. Gewinnt man, wird weitergespielt, weil man an eine Glückssträhne glaubt und die Hormone Achterbahn fahren. Doch verliert man, macht man ebenfalls weiter, mit dem Hintergedanken und der Hoffnung, den Verlust wieder hereinholen zu können. Es gibt also keinen Absprung in dieser eigenen Gedankenwelt. Der Grad zwischen normaler Freude am Spielen, einem problematischen Spielverhalten und einer Spielsucht ist schwammig und kann fließend verlaufen. Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen (DSM-IV) definiert pathologisches Glücksspiel als andauerndes und wiederkehrendes, fehlangepasstes Spielverhalten. Dies kann sich durch verschiedene Merkmale zeigen, zum Beispiel starke Eingenommenheit vom Glücksspiel (z.B. starke gedankliche Beschäftigung mit der Geldbeschaffung zum Spielen), eine Steigerung der Einsätze, um gewünschte Erregung zu erreichen, wiederholte erfolglose Versuche, das Spiel zu kontrollieren, einzuschränken oder aufzugeben und eine Unruhe und Gereiztheit beim Versuch, das Spiel einzuschränken oder aufzugeben. Sollten einige der oben aufgelisteten Beschreibungen auf Sie zutreffen, sollten Sie sich hinsichtlich des Themas Spielsucht untersuchen lassen und gegebenenfalls eine Therapie in Betracht ziehen.
Glücksspiel kann auch unterhalten
Wegen der Gefahr der Sucht gibt es aber auch keinen Grund, das Glücksspiel nur als „Teufel“ darzustellen. Denn Glücksspiel besteht nicht nur aus Suchtgefahr. Wer aus einem gefestigten Umfeld kommt und sich und sein Leben unter Kontrolle hat, kann kontrolliert und mit Verstand beim Glücksspiel ein paar entspannte und fröhliche Stunden erleben. Schließlich sorgt die Hoffnung auf einen Gewinn zu einem Adrenalinkick. Und auch eine Runde Poker in netter Runde, zum Beispiel in einer Spielbank, kann unterhaltsam sein, ohne dass Sie gleich der Spielsucht verfallen.
Wichtig ist aber immer, dass Sie nicht über Ihre finanziellen Möglichkeiten gehen – niemals! Setzen Sie beim Glücksspiel nur so viel, wie Sie problemlos entbehren können und überschreiten Sie dieses Limit nie – weder bei einer Glücks- noch bei einer Pechsträhne. Beherzigen Sie diese Ratschläge und sehen das Glücksspiel eher als Unterhaltung denn als Chance auf den großen Jackpot, kann das Glücksspiel einen Adrenalinkick ähnlich wie Extremsport auslösen, ohne dass Sie sich hierbei in Lebensgefahr begeben – einmal abgesehen von der Gefahr der Spielsucht.