Elektromobilität: Was steckt eigentlich hinter dem Begriff?
Die Elektromobilität bezeichnet im Wesentlichen die Verwendung von Elektromotoren in Fahrzeugen wie Autos, Bussen, Lastkraftwagen und Ähnlichem. Statt Treibstoff aus fossilen Brennstoffen verwenden E-Fahrzeuge elektrischen Strom als Energieform, welcher aus dem Stromnetz entnommen und in Akkumulatoren gespeichert wird. Die Etablierung solcher Fahrzeuge gilt im Allgemeinen als wichtiges Standbein für ein klimaschonenderes sowie nachhaltiges Verkehrssystem. Aufgrund der fehlenden Verbrennung, produzieren Elektrofahrzeuge während des Betriebes keine nennenswerten Emissionen, wodurch sich die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre langfristig reduzieren lässt. Auf diese Weise kann die Elektromobilität einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die durch den Menschen beschleunigte Erderwärmung leisten. Es gibt aber auch kritische Studien die zeigen, dass Elektroautos alles andere als umweltfreundlich sind – so beispielsweise vom IVL Svenska Miljöinstitutet in Stockholm.
Was sind die Vorteile von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und welche Knackpunkte existieren hier?
Da E-Fahrzeuge im reinen Betrieb ohne direktem Schadstoffausstoß auskommen, leisten sie nicht nur einen wertvollen Beitrag zum allgemeinen Klimaschutz, sondern sind ebenfalls dazu in der Lage, die allgemeine Abgasbelastung in Wohnräumen zu reduzieren. Weiterhin erzeugen Elektromotoren wesentlich weniger Lärm als Verbrennungsmotoren, sodass sich mit ihrer Hilfe ebenfalls die generelle Lautstärke des Straßenverkehrs minimieren lässt. In Bezug auf die Umweltverträglichkeit ist jedoch zu beachten, dass Elektroautos grundsätzlich nur dann klimafreundlich gefahren werden können, wenn der benötigte Strom aus regenerativen Quellen wie Wind- oder Solarenergie gewonnen wird. Kommt die Elektrizität hingegen aus der Verbrennung von Kohle, anderen fossilen Energieträgern oder gar Atomkraftwerken, so geht auch mit dem Betrieb von E-Autos eine indirekte signifikante CO2-Belastung einher. Weiterhin ist auch die Herstellung von Elektroautos mit einer Umweltbelastung verbunden, da die Produktion von Akkus, Karosserie & Co. einen hohen Energiebedarf sowie eine hohe Belastung der Umwelt aufweist.
Warum ist die Akzeptanz in der Bevölkerung in Bezug auf E-Autos verhältnismäßig gering?
Trotz umwelttechnischen und kundenrelevanten Vorteilen wie unter anderem das höhere Drehmoment und Beschleunigung im Stand oder dem Wegfallen von Schaltvorgängen, stoßen Elektrofahrzeuge bei vielen Verbrauchern nicht gerade auf Begeisterung. Wer zum Beispiel Menschen auf den Straßen der Region Fürstenfeldbruck in Oberbayern zu dieser Thematik befragt, wird häufig mit einer ganzen Reihe an Gegenargumenten konfrontiert. Insbesondere die hohen Fahrzeugkosten sowie die geringe Reichweite werden in diesem Zusammenhang besonders häufig aufgeführt. Auch die Defizite in Bezug auf die Ökobilanz sind für viele Verbraucher ein Grund, sich gegen ein Fahrzeug mit reinem Elektroantrieb zu entscheiden. Ein weiteres Problem sind die langen Ladezeiten von teilweise 6-8 Stunden, welche insbesondere beim Fahren von längeren Strecken eine echte Hürde darstellen. Die Bewältigung von technischen Hindernissen wie Ladezeiten, Reichweite und das hohe Gesamtgewicht ist derzeit mit Sicherheit die größte Baustelle für Hersteller von Elektroautos. Zwar werden Elektrofahrzeuge vermutlich nie dieselbe Reichweite von konventionellen Autos bei gleichem Kraftstoffgewicht erreichen können, dennoch ist hier in den nächsten Jahren mit großen Fortschritten zu rechnen. Weiterhin arbeiten Hersteller mit Hochdruck daran, Elektrofahrzeuge mit autonomen Assistenzsystemen auf Basis von aufwendigen Distanzsensoren, Geschwindigkeitssensoren, GPS-Empfängern & Co. auszustatten.
Ist die E-Mobilität nun ein vorübergehender Hype oder nicht?
Da die Elektromobilität bei richtiger Anwendung und unter Berücksichtigung der zu erwartenden Entwicklungen durchaus ein gigantisches Potenzial in Bezug auf den Klimaschutz besitzt, handelt es sich bei elektrischen Fahrzeugen keineswegs nur um einen kurzlebigen Hype. Jedoch sollte die elektrische Antriebstechnik aufgrund ihrer Einschränkungen auch nicht als eine Art Allheilmittel für die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr angesehen werden, wobei viele eigentlich den Wasserstoffantrieb als tatsächlichen Nachfolger für den Verbrennungsmotor sehen.
Gastautor: Peter Schmidt, Deutscher Medien Verlag GmbH – www.industrystock.de