Bankvorstand Walter Müller beleuchtet in einem Vortrag vor der CSU-Mittelstandsunion die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.
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Fürstenfeldbruck - Walter Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck eG beleuchtete in seinem Referat bei der Mittelstandsunion der CSU zunächst die Gründe für die Niedrigzinspolitik. Aus seiner Sicht sah und sieht sich die EZB gezwungen, die Zinsen so niedrig zu halten, weil die Verschuldung der EU-Staaten deutlich zu hoch ist. Mario Draghi habe mit seinem mittlerweile berühmten „What ever it takes“ deutlich gemacht, dass er alles tun werde, um den Euro und damit die Euro-Staaten zu stabilisieren und für Wirtschaftswachstum zu sorgen. Müller stellte fest, dass alle Schuldner und vor allem natürlich die hochverschuldeten Staaten von dieser Niedrigzinspolitik profitieren.
Der Referent bezeichnete die Banken in Deutschland als große Verlierer der EZB-Politik. In einigen Beispielen zeigte er auf, dass Banken mit Teilen ihres Geschäftes, z. B. in den Bereichen der Geldanlage und der Immobilienfinanzierung, durch diese Politik kein Geld mehr verdienen können, ja sogar Geld verlieren. Dies treffe besonders hart die Regionalbanken und Sparkassen, deren Haupteinnahmequelle das Zinsgeschäft sei. Zusätzlich müssen die Banken noch die Herausforderung der Digitalisierung bewältigen. Es sei für ihn manchmal erschreckend, wenn die Schalterräume seiner Bank gähnend leer sind, weil mittlerweile etwa 50 % der Kunden ihre Bankgeschäfte Online abwickeln. Damit müsse man sich zwangsläufig die Frage stellen, ob Bankfilialen überhaupt noch von Kunden benötigt werden. Tatsache sei, so Müller, dass bei sinkenden Gewinnmargen die Kosten reduziert werden müssen. Auch wenn es bei der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck eG derzeit keine Pläne für Filialschließungen gäbe, könne er eine solche Maßnahme doch nicht ausschließen. Vor allem auch deshalb nicht, weil die Bankenaufsicht die Schließung von Geschäftsstellen befürworte, wenn sich diese für die Bank nicht mehr rechnen.
Müller ging auch kurz auf EDIS ein, die Europäische Einlagensicherung. Aus seiner Sicht würde EDIS gerade gesunde deutsche Banken massiv belasten, da sie mit der Umsetzung von EDIS für alle Banken in der Europäischen Union mithaften müssten. Es sei klar, so Müller, dass die EU-Südländer sich sehr für die Umsetzung von EDIS einsetzen. Damit könnten dann eventuelle Probleme in deren Bankensystem relativ elegant zu Lasten von bonitätsmäßig guten Banken bereinigt werden. Abschließend ging Müller auf die Folgen der Niedrigzinspolitik für Unternehmen und Sparer ein. Unternehmen profitierten einerseits davon, wenn sie Kreditnehmer sind. Die Geldanlage sei aber gerade für Unternehmen derzeit sehr problematisch und auch die Rückstellungen für Pensionszusagen bedeuten für die Unternehmen eine hohe Hürde.Sparer, die ihr Vermögen gestreut haben, seien bisher dank eines guten Aktienmarktes und steigender Immobilienpreise einigermaßen durch diese Phase gekommen. Hart getroffen habe es aber schon jetzt diejenigen Sparer, die ihr Geld ausschließlich in Festgelder, Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und ähnlichen Anlageformen angelegt haben.
Zusammenfassend ist Müller der Meinung, dass die Niedrigzinspolitik der EZB für alle Beteiligten Chancen und Risiken mit sich bringt, letztendlich aber ein Experiment mit ungewissem Ausgang ist.
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