Eine Ausstellung für die ganze Familie. Begeistert waren unter anderem Markus Kelm (von links) und seine Familie Catherine, Simon, Boniface und Rose-Joyce
Lele
Gilching (LeLe) - Dampfende Loks, endlos lange Güterzüge, eine überdimensionale Gartenbahn mit einer Gleisanlage der Spurgröße 2 G und selbstfahrende Autos in Miniaturausgabe lockten am Wochenende mehr als 1300 Besucher ins Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching. Eingeladen hatten Bayerns Modellbauer, die zwischen Schulmensa und Aula handwerkliches Geschick präsentierten; zudem den interessierten Besuchern viel Informationen über historische und aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich Eisenbahnwesen mit auf den Weg gaben. Vertreten waren laut Organisator Tobias Meier unter anderem vier Vereine mit insgesamt 13 Anlagen, fünf Aussteller mit Stapeln von Raritäten und unzählige Teilnehmer einer Tauschbörse. „Die Mischung macht’s“, betonte der Inhaber eines Spielwarengeschäftes in Gilching mit Schwerpunkt Modelleisenbahn. Gestartet vor vier Jahren hat sich die zweitägige Ausstellung mittlerweile zu einem Publikumsmagneten entwickelt. War der Modellbau früher eine reine Männerdomäne, kommen heute gleichermaßen Frauen wie Kinder, um sich an den zischenden und blinkenden Modellanlagen zu erfreuen. „Angefangen hat es damit, dass die Mädels angeboten hatten, für die Modelleisenbahn die Landschaften zu gestalten. Die Technik aber interessiert sie weniger“, erklärt Meier. Bemerkenswert und auffällig war, dass am Wochenende weder Aussteller noch Besucher mit Handys gesichtet wurden. „Ja, wer sich für den Modellbau interessiert, macht dies mit ganzer Leidenschaft und brauch kein Handy. Es gibt allerdings auch eine Nische von Modellbauern, die auf ihren iPhons das Schaltpult installiert haben und so die Anlage steuern. Die sind aber hier nicht vertreten.“ Dennoch hat der Modellbau „Eisenbahn“ Konkurrenz bekommen. In Germering gründete sich ein Freundeskreis von 15 Personen, der E-Cars vom landwirtschaftlichen Schlepper über Baufahrzeuge, Long-Laster und Personenautos im Detail getreu dem Original nachgebaut zum Laufen bringen. Begeistert zeigten sich vorwiegend die jüngeren Besucher über einen Feuerwehreinsatz im Miniformat, bei dem ein brennender Stadel fachgerecht gelöscht wurde. „Es ist jedes Mal viel Arbeit, bis die Ausstellung steht, aber auch wieder abgebaut ist“, räumt Meier ein. „Das Leuchten aber in den Augen der Erwachsenen sowie der vielen Kinder entschädigt für alles. Außerdem spielen wir auch gerne und es macht mir Spaß, auch mal die Schalknöpfe andere Anlagen zu betätigen.“ Und, wird es eine Wiederholung geben? „Selbstverständlich. Im nächsten Herbst laden wir zur fünften Ausstellung in Folge ein.“