Insgesamt treten laut IHK-Zwischenbilanz diese Woche 337 Jugendliche eine Lehre bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis an. Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge somit deutlich um 13,9 Prozent zugelegt. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe mit den meisten Bewerbern im Landkreis sind Kaufleute für Büromanagement, Einzelhandelskaufleute, Kfz-Mechatroniker, Industriekaufleute und Verkäufer. „Angesichts der starken Konjunktur setzen die Betriebe mehr denn je auf den eigenen Fachkräftenachwuchs, die passenden Bewerber bleiben aber Mangelware“, sagt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck. Steinbauer betont, dass der Engpass in ganz Oberbayern wie schon in den Vorjahren quer durch alle Branchen geht: „Es werden zwar nach wie vor besonders angehende Einzelhandelskaufleute, Verkäufer, Köche und Hotelfachleute gesucht, aber auch Bürokaufleute, Bankkaufleute und Fachlageristen fehlen“. Der Manager aus Maisach führt den Bewerbermangel auf stagnierende Schulabgängerzahlen sowie den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen (früher Hauptschulen) ist in Oberbayern seit 2005 um 28 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Abiturienten um 57 Prozent.
Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Steinbauer eine bessere Berufsorientierung an den Schulen: „Die duale Ausbildung ist eins der größten Erfolgs-geheimnisse unserer Zeit. Es gibt keinen besseren Start ins Berufsleben. Die Schüler und ihre Eltern können zu Recht stolz sein, wenn sie sich für eine Ausbildung und damit für eine solide Zukunftsperspektive entscheiden“. Haben Betriebe Probleme in der Ausbildung, geben laut einer IHK-Umfrage 76 Prozent von ihnen an, dass die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger ein Hindernis seien. Die Unternehmen bieten deswegen mehr Praktikumsplätze an und verbessern ihr Personalmarketing.