Die fünf Hürden zur Ernennung einer Fairtrade-Stadt hatte Germering im Vorfeld gemeistert: Zunächst muss ein Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels erfolgen. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Ober-/Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt eingeschenkt. Dann muss eine örtliche Steuerungsgruppe gebildet werden, die entsprechende Aktivitäten vor Ort koordiniert. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten, nach dem Schlüssel der Einwohnerzahl der Kommune (mit über 40.000 Einwohnern in Germering betrifft dies neun Einzelhandelsgeschäfte und fünf Gastronomiebetriebe). Des Weiteren verwendet man Produkte aus fairem Handel in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen oder Kirchen und setzt Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel um; oft im Rahmen weiterer Aktionen von TransFair, z.B. der Kampagne Fairtrade-Schools. Zu guter Letzt berichten die örtlichen Medien über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt.
Künftig möchte man in Germering noch mehr Geschäftsleute ins Boot holen, um Fairtrade-Waren anzubieten. Dazu gehören nicht nur Kaffee, sondern auch beispielsweise Schokolade, Honig, Wein, Bekleidung oder Kosmetika. Auch die Sportvereine werden angehalten, ihren sozialen Beitrag mit dem Kauf von Fairtrade-Bällen zu leisten, denn viele Sportbälle werden unter miserablen Arbeitsbedingungen in armen Ländern produziert. Summa summarum sollen die Erzeuger, also vor allem Kleinbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika, nicht nur in der Lage sein, für ihr tägliches Brot zu sorgen, sondern auch Geld zu erwirtschaften für soziale Bildungsprojekte. red