Von links Saskia Uhlig und Alexa Zierl von Ziel 21, die Bauherren Wolfgang und Dörte Thiel, Energieberater Claus Reitberger und die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Anja Wendler vor dem ganz in Folie eingepackten „Brucker Musterhaus“.
ak
Fürstenfeldbruck - Anfang des Jahres machte sich die Stadt auf die Suche nach dem „Brucker Musterhaus“. Ziel war, an einem beispielhaften Wohngebäude aufzuzeigen, wie eine energetische Sanierung unter verschiedenen Aspekten durchgeführt werden kann. Hausbesitzer konnten sich mit ihrem Brucker Wohnhaus für ein unverbindliches und kostenfreies Sanierungskonzept bewerben. Gesucht wurde ein Ein- oder Zweifamilienhaus, Baujahr bis 1978, weitestgehend im Originalzustand - also der Typus Haus, bei dem laut Energienutzungsplan ein großes Potenzial zur Energieeinsparung steckt. Aus rund 20 Bewerbungen wurde das „Brucker Musterhaus“ ausgewählt.
Den Zuschlag erhielt eine Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1977, das noch dazu weitestgehend im Originalzustand war: uralte Fenster, eine defekte Gasheizung, eine schadhafte Dachisolierung und eine für die 70er Jahre typische Bauweise, die zu Wärmebrücken und Wärmeverlusten aufgrund fehlender Isolierungen führt. Dass auch daraus ein „Effizienzhaus“ werden kann, hätten die Eigentümer nie gedacht. Im März hatten sie die Doppelhaushälfte erworben. Von dem Projekt „Brucker Musterhaus“ hatte die Familie von einer befreundeten Architektin erfahren. Das Konzept für das Modellvorhaben hat die städtische Klimaschutzbeauftragte Anja Wendler ausgearbeitet. Ziel ist, andere Hausbesitzer ebenfalls für eine energetische Sanierung zu begeistern. Das Modell könnte vor allem dann interessant sein, wenn ohnehin saniert werden muss. Zumal es auch staatliche Fördertöpfe gibt. Der Energieberater Claus Reitberger fertigte zunächst eine energetische Bestandsanalyse des Objektes im Brucker Westen. Darauf aufbauend wurde von dem Büro ein Sanierungskonzept entwickelt. Dieses stellt unter den Aspekten Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz ein ideales, theoretisches Konzept dar. Wichtig war, dass es auch auf andere Häuser dieses Gebäudetypus übertragen werden kann. Stadt und Architekt freuen sich, dass die Pläne nun tatsächlich Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Zudem hatte das Papier die Bauherren davon überzeugt, sogar in aufwendigere Maßnahmen zu investieren, als ursprünglich geplant. Das vorgesehene Sanierungsbudget von 180.000 Euro wird aber möglicherweise nicht zu halten sein. Energieberater Reitberger zeigt ihnen jedoch auf, dass sie mit bis zu 30.000 Euro Zuschüssen rechnen können. Bereits in 15 Jahren dürfte sich die Sanierung durch den niedrigeren Energiebedarf amortisiert haben. Hinzu kommt ein höherer Wert ihrer Immobilie. Schließlich wird ihr Haus dann sogar die aktuellen Vorschriften für einen Neubau um 30 Prozent unterschreiten. Inzwischen ist das Projekt weit gediehen, wie ein Besuch auf der Baustelle im Brucker Westen zeigt. Derzeit ist das Haus hinter einer Plane versteckt. Dadurch kann auch in den Wintermonaten an der Fassade weiter gearbeitet werden. Denn bereits im Frühjahr will die fünfköpfige Familie aus ihrer Mietwohnung ins neue Heim umziehen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen setzen sie auf regionale Firmen, denn neben dem Preis war die Zuverlässigkeit ein Kriterium. Seit August wurden die Fenster ausgetauscht, das Dach isoliert, eine Lüftungsanlage installiert, eine Solaranlage realisiert und ein Gasbrennwertkessel eingebaut. Die Fassade soll nun noch einen 18 Zentimeter starken Vollwärmeschutz erhalten. „Wir würden es wieder so machen“, so das erste Fazit der Bauherren. Wichtig sei jedoch die Begleitung durch einen qualifizierten Energieberater. Interessierte können sich über das Sanierungskonzept des Brucker Musterhauses unter www.fuerstenfeldbruck.de informieren. Zudem wird das Projekt bei den Energietagen am 19. und 20. März 2016 im Veranstaltungsforum vorgestellt. Eine Liste qualifizierter Energieberater gibt es unter www.energie-effizienz-experten.de.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Gilching - Am Samstag, den 16.03.2019, kam es in den frühen Morgenstunden gegen 02:50 Uhr im Bereich der Landsberger Str. in Gilching zu einem Raubüberfall zum Nachteil einer 59-jährigen Zeitungsausträgerin.

Fürstenfeldbruck - Der zweite Samstag nach Aschermittwoch stand auch in diesem Jahr ganz im Zeichen des Starkbieres. Zum 36. Mal lud die König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg in die historische Marthabräuhalle in Fürstenfeldbruck zu einem  Abend mit vielen Highlights ein. Pünktlich begrüßte Geschäftsführer, Oliver Lentz, im Namen der Brauerei die anwesenden Gäste.

Germering – Seit Anfang März gibt es nur noch drei Polizeidienststellen im Landkreis Fürstenfeldbuck. Die PI in Gröbenzell wurde geschlossen. Bereits 2017 wurde entschieden, dass die Dienststelle dort aufgelöst werden soll. Für die Gartengemeinde ist seither die Polizeidienststelle Olching zuständig.

Maisach - Im März fand an der Orlando-di-Lasso Realschule der Spatenstich zum Neubau der Dreifachturnhalle statt. Der Standort der neuen Dreifachturnhalle mit genehmigter Versammlungsstätte liegt im nördlichen Bereich des Schulgrundstücks, wo sich derzeit die Außensportflächen und die Lehrerparkplätze befinden.

Gilching – In Punkto Flugbewegungen sieht sich der Verein Fluglärm mit Sitz in Gilching mittlerweile als erfolgreiches „Überwachungsorgan“. Zwar erreichen die Starts und Landungen auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen gerade einmal 50 Prozent er genehmigten Flugbewegungen.

Gröbenzell - Die Eschenrieder Straße in Gröbenzell wird testweise zur Tempo-30 Straße erklärt. Statt der bislang geltenden Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h heißt es jetzt runter vom Gas.

Fürstenfeldbruck - Wegen der weiterhin gemeldeten Stürme und Windböen wurden am heutigen Tag die Flaggen auf dem Rathausdach eingeholt. Im Rahmen einer Prüfung war zuvor festgestellt worden, dass die Flaggenmasten in die Jahre gekommen sind, die sich entwickelnde Korrosion eine Erneuerung der Anlage erfordern würde, falls man sie weiterhin nutzen möchte.

Puchheim - Isabella ist erst sieben Jahre alt und hat schon mit einer schweren Erkrankung zu kämpfen: Isabella hat Blutkrebs. Neben der Schule verbringt sie ihre Zeit am liebsten beim Tanzen und beim Kampfsport. Doch momentan bestimmen Chemotherapien ihren Alltag.